Heimatverein Philippsburg e. V.
Gegründet 1924
Festung Philippsburg
- Zeittafel -
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784 |
Erste urkundliche Erwähnung (Lorscher Schenkungsbuch). |
1191 |
Burg Udenheim erstmals genannt (Grafen von Eberstein). |
1276 |
Errichtung der Zoll- und Rheinfähre. |
1308 |
Speyerer Bürger siedeln sich an: Besitz der Patrizier Heinrich von Cöln und Engelmann von Bebingen. |
1316 |
Erwerb des Fleckens und der Burg Udenheim durch Heinrich von Leiningen, Bischof zu Speyer. |
1338 |
Kaiser Ludwig der Bayer erhebt den Ort zur Stadt nach dem Landauer Muster (Wochen- und Jahrmarkt, Stadtmauer). |
1371 |
Udenheim wird fürstbischöfliche Residenzstadt. |
1386 |
Unter Bischof Eberhard von Dienheim beginnt die Errichtung der ersten Stadtbefestigung mit Mauer und Wassergraben. |
1438 |
Ende der Amtszeit Bischofs Raban von Helmstadt. Die innere Stadt entsteht. Sitz des Landfauten vom Bruhrain. |
1459 |
Unter Bischof Siegfried II. wird die Burg erweitert und renoviert: Ein hoher fester Turm wird im Schloßhof errichtet. |
1480 |
Hohe Blüte der Residenz: Hofhaltung, Kanzleigericht, geistliche Einrichtungen der Bischöfe tragen zum Wohlstand bei. |
1502 |
Bauernverschwörung "Bundschuh " im Bruhrain. |
1525 |
Bauernkrieg. Vergleich von Udenheim. Die Bürger behalten ihre Privilegien. Schloß wird unter Georg Pfalzgraf bei Rhein zur spätmittelatterlichen Festung ausgebaut. |
1540 |
Gründung der Lateinschule. |
1553 |
Bischofsweihe in der Stadtpfarrkirche. Rudolph von Frankenstein. Herkömmlicher Huldigungszug nach Speyer. |
1569 |
Bischof Marquard von Hattstein baut Stadt und Schloß mir großem Aufwand aus. Kunstwasserwerke im Schloßgarten. Erhebung des Stadtgerichts zum Landgericht. |
1584 |
Weihe des Bischofs Eberhard Freiherr von Dienheim. Udenheimer Münze verteilt Goldgulden an die Bevölkerung. |
1607 |
Die Pest rafft viele Bürger hin. |
1610 |
Bischof Eberhard stirbt. Philipp von Sötern wird sein Nachfolger. |
1612 |
Bischofsweihe von Philipp von Sötern und gleichzeitig Weihe des Wormser Bischofs von Effern in der Schloßkapelle. |
1615 |
Bischof Philipp von Sötern, der mit den protestantischen Nachbarn nicht das beste Verhältnis hat, veranlasst den Umbau der mittelalterlichen Stadtbefestigung zur Festung mit Bastionen , dem damaligen Stand der Technik. |
1618 |
Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges. Die halbfertigen Festungswerke werden durch Kurpfalz und Baden-Durlach zerstört. |
1620 |
Die Festung wird zur stärksten Bastion am Oberrhein ausgebaut. Philipp von Sötern übernimmt selbst den Oberbefehl. Die Festungswälle umschliessen den Schloßbereich und die innere Stadt sternförmiger Manier. Die äußere Stadt wird in ein Hornwerk einbezogen. |
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1623 |
Wiederaufbau der Anlagen. Udenheim wird in Philippsburg umbenannt. Diesmal sorgt die Reichsstadt Speyer für die Zerstörung. Der erneute Wiederaufbau erfolgt mit französischer Unterstützung. |
1625 |
Kloster Hördt wird nach Philippsburg verlegt. Erhebung zur Stiftskirche. |
1633 |
Belagerung durch die Schweden. |
1634 |
Eroberung der Festung durch die Spanier, die kurz darauf durch die Schweden verdrängt werden. Übergabe an die Franzosen. Erster evangelischer Gottesdienst. |
1635 |
Die Kaiserlichen nehmen Philippsburg ein. In den folgenden Jahren werden die Anlagen weiter ausgebaut und verstärkt. |
1640 |
Kommandant Kaspar Bamberger baut Kloster Waghäusel wieder auf. Simplicissimus verweilt in der Festung. |
1644 |
Belagerung und Einnahme durch den französischen General Duc d´Anguier (der "Große Condé"). |
1648 |
Im Westfälischen Frieden wird Philippsburg der französischen Krone zugesprochen. Erneuter Umbau und Erweiterung der Anlagen nach den Plänen des berühmten Festungsbaumeisters Vauban. Die Erdwälle werden weitgehend durch gemauerte Konstruktionen ersetzt. |
1666 |
Die Kriegsbaumeister Vauban und Vaubrun erweitern die Festungswerke erheblich. Ein neues Kronwerk und Hornwerk entstehen. |
1673 |
Marschall Turenne als Vertreter Ludwigs XIV. vollendet den Ausbau. Am Weißen Tor wird eine Tafel zur Verherrlichung des französischen Königs angebracht. |
1676 |
Rückeroberung durch ein Reichsheer unter Oberbefehl des Markgrafen Hermann von Baden-Durlach. Der spätere "Türkenlouis" Prinz Ludwig von Baden darf die Siegesbotschaft nach Wien bringen. |
1679 |
Nach dem Frieden von Nymwegen wird Graf Starhemberg, Bruder des Verteidigers von Wien, Kommandant der Festung. |
1688 |
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Philippsburg von einem französischen Heer unter der Leitung von Vauban belagert. Als die Franzosen nach verlustreichen Kämpfen in das Kronenwerk eingedrungen waren, kapituliert der kaiserliche General Starhemberg und zieht mit 1.600 Mann, 4 Kanonen, 2 Mörsern und 100 Bagage-Wagen frei ab. In seinen Memoiren liefert Vauban eine ausführliche Schilderung dieses Kampfes. Zu diesem Zeitpunkt gilt Philippsburg als das Muster der modernen Festungsbaukunst und findet in vielen zeitgenössischen Lehrbüchern Erwähnung. In den folgenden 9 Jahren baut Vauban die Anlagen weiter aus. |
1697 |
Im Frieden von Rijswijk gibt Frankreich als Gegenleistung für das Recht, Straßburg behalten zu dürfen, alle rechtsrheinischen Festungen an das Reich zurück. Philippsburg wird zur Reichsfestung erklärt, wobei aber der Bischof von Speyer weiterhin Landesherr bleibt. |
1710 |
Grundsteinlegung zur neuen Stadt-Pfarrkirche. |
1721 |
Damian Hugo von Schönborn wird Speyerer Fürstbischof. Die Residenz verlegt er nach Bruchsal. |
1734 |
Der polnische Erbfolgekrieg lässt auch am Rhein die Kämpfe wieder aufflammen. Am 23. Mai erscheint der Duc de Berwick an der Spitze einer Armee von 111.000 Mann vor Philippsburg. Bei dieser Belagerung, die über 2 Monate dauert, verlieren die Franzosen nicht nur ihren Oberbefehlshaber, sondern über 19.000 Soldaten. Auch diesmal gelingt es nicht, die Festung vollends zu erstürmen, so dass der kaiserliche Kommandant Wutgenau nach ehrenvoller Kapitulation mit 2.700 Mann abziehen kann. |
1737 |
Im Frieden von Wien fällt Philippsburg wieder an Kaiser und Reich zurück. |
1760 |
Besonders schwere Überschwemmung. Das Dorf Kaudenheim wird verlegt; 1763 wird die neue Kirche dort durch Fürstbischof von Hutten (Huttenheim) eingeweiht. |
1772 |
Kirrlach, St. Leon und Rot werden dem Amt Philippsburg zugeteilt. |
1777 |
In den folgenden Jahren verfällt die Festung zusehends. Zum Schluss sind die kaiserlichen Truppen bis auf ein Restkontingent von wenigen Mann zusammengeschrumpft und ab 1782 bleibt nur noch der Kommandant übrig. |
1782 |
Fürstbischof Stirum will die Residenz wieder errichten und die Festung schleifen lassen. Der Reichstag lehnt ab. |
1792 |
Absichten des Fürstbischofs von Speyer, Damian August von Limburg-Styrum, die Festung endgültig niederreißen zu lassen, werden durch Ausbruch des 1. Koalitionskrieges verhindert. Stattdessen beginnt man in den folgenden Jahren damit, die Anlagen wieder verteidigungsbereit zu machen. |
1799 |
Im Frühjahr rücken die Truppen Napoleons über den Rhein vor. Vom 6. bis 12. September legt eine heftige Beschießung die Stadt fast völlig in Trümmer, ohne dass die Festung fällt. |
1800 |
Der Vertrag von Hohenlinden bringt das Ende: Philippsburg muss den Franzosen übergeben werden, auf Befehl Napoleons werden alle Werke gesprengt und geschleift. In einer beispiellosen Spendenaktion gelingt es dem letzten Kommandanten, Rheingraf von Salm, einen größeren Geldbetrag zur Unterstützung der mittelosen Einwohner zu sammeln. Die Stadt wird, obwohl die Behörden ursprünglich eine Verlegung auf das Hochgestade fordern, an der alten Stelle wieder aufgebaut. |
1801 |
Napoleon I. Befehl zur Zerstörung der Festungsanlagen wird von französischen Mineuren uns Sappeuren gründlichst durchgeführt. Das frei werdende Gelände wird an die Bürger verteilt. |
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1803 |
Wiederaufbau bringt grosse Schwierigkeiten: im wesentlichen werden die alten Straßenzüge wieder bebaut. |
1810 |
Abriss des Weißen Tores als letztem Rest der Festung. |
1811 |
Die Stadtkirche wieder aufgebaut. |
1849 |
Bad. Revolution. Philippsburg im Zentrum der Volkserhebung im Bruhrain. Schlacht bei Waghäusel. |
1852 |
Gründung der Sparkasse. |
1868 |
Einweihung der neuen Volksschule. |
1871 |
Die Siegeslinde (Krieg 1870/71) wird auf dem Marktplatz gepflanzt. |
1873-1874 |
Bau der Eisenbahn von Bruchsal nach Rheinsheim (Germersheim). |
1877 |
Inbetriebnahme der Eisenbahnbrücke über den Rhein nach Germersheim |
1899 |
In Anwesenheit des Großherzogs wird der 100jährigen Wiederkehr der Zerstörung von 1799 gedacht und ein Kriegerdenkmal eingeweiht. |
1906 |
Gründung der Volksbank. |
1914 |
1. Weltkrieg ausgebrochen: Hilfslazarett eingerichtet. |
1926 |
Kriegerfriedhof mit Gedenkstein eingeweiht. |
1935 |
Neue Gewerbeschule; neue evangelische Kirche. |
1938 |
600-Jahrfeier der Stadterhebung; Festspiel. |
1939 |
Ausbruch des 2. Weltkrieges; Westwallbunker fertig gestellt. |
1942 |
Fliegerangriff mit 7 Ziviltoten. |
1945 |
2. Bombenangriff (5 Tote); Sprengung der Eisenbahnbrücke über den Rhein.; Not Chaos; Einmarsch der Franzosen, später Amerikaner. |
1947 |
Erste neue Industrieansiedlung. |
1958 |
Einweihung des Philippusbrunnen auf dem Marktplatz von Ehrenbürger Dr. Franz Burda. |
1963 |
Wieder Garnisonsstadt. Salmkaserne fertig gestellt. |
1965 |
Progymnasium gegründet: später Copernikus-Gymnasium. |
1966 |
Hieronymus-Nopp-Schule (Grund- und Hauptschule) wird ihrer Bestimmung übergeben. |
1967 |
Neue Eisenbahnbrücke über den Rhein nach Germersheim. |
1968 |
Reifenfabrik Goodyear nimmt Betrieb auf. Haus Udenheim (Soldatenheim) eröffnet. |
1969 |
Vereinbarung zum Bau des Kernkraftwerkes (KKP) beschlossen. Stadtrat stimmt zu (Bürgermewister Karl Frank, Fraktionsvorsitzende Josef M. Fieser, Klaus Moll und Ewald Haag). |
1970 |
Erste Straßenbrücke über den Rhein (B 35). Heimatmuseum wird eingerichtet. Baubeginn des KKP auf der Rheinschanzinsel. |
1973 |
Sonderschule im alten Schulgebäude. Trommlerdenkmal (Burda-Anlage) eingeweiht. Huttenheim Eingemeindet (Vewaltungsreform). |
1974 |
Eingemeindung von Rheinsheim. Partnerschaft mit der franz. Ile de Ré besiegelt. Stadt als Unterzentrum ausgewiesen. |
1977 |
Realschule wird eingerichtet. Berwick-Denkmal errichtet. Moderne Stadtbibliothek entsteht. |
1978 |
Altstadtsanierung beginnt. |
1980 |
Senator Dr. Burda-Haus (Festungs- und Waffengeschichtliches Museum) eröffnet. Feuerwehrgerätehaus und DRK-Rettungswache neu erbaut, ebenso Polizeiwache. |
1984 |
1200-Jahrfeier mit vielen Veranstaltungen. |
1988 |
Feier der Stadtrechtsverleihung vor 650 Jahren. |
1994 |
KKP übergibt das Bürgerhaus zur Nutzung an die Bürger. Neuer Ratsaal im Herzen der Stadt. |
1999 |
200järige Wiederkehr der Zerstörung von 1799 durch die Franzosen gedacht. |
2000 |
Kopie des von den Franzosen um 1720 gefertigten Modell der Stadt und Festung Philippsburg wird übergeben. |
2009 |
1225-Jahrfeier mit vielen Veranstaltungen |
2011 |
Anbindung an die S-Bahn Rhein-Neckar, Linie S33 |
2013 |
Eröffnung Heimatmuseum in der Kronenwerkstraße |
2017 |
Schließung der Reifenfabrik Goodyear |
2019 |
Abschaltung Block 2 des Kernkraftwerks und damit Beendigung der nuklearen Stromproduktion in Philippsburg. |
2020 |
Sprengung der Kühltürme und somit Entfernung der weithin sichtbaren Wahrzeichen von Philippsburg. |