Heimatverein Philippsburg e. V.

Gegründet 1924

Weitere Heimatgeschichtliche Meldungen aus Philippsburg
aus den Jahren 2005 und 2006

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Historische Bezüge verbinden

Speyer und Philippsburg wollen jahrhundertealte
Beziehungen kulturell auffrischen

Dass man historische Bezüge durch willkürlich gesetzte Verwaltungsgrenzen nicht so einfach verwischen kann, hat einmal mehr der Antrittsbesuch des Philippsburger Bürgermeisters Stefan Martus im Speyerer Stadthaus gezeigt. Er kam mit den beiden Stadthistorikern Hugo Wunsch und Ekkehard Zimmermann in die Domstadt und erörterte mit seinem Amtskollegen Oberbürgermeister Werner Schineller Möglichkeiten, die jahrhundertealten Beziehungen zwischen Philippsburg und Speyer kulturell aufzufrischen.

Konkretes Ergebnis der einstündigen Tour d'Horizon: Anfang 2008 soll in Speyer eine Ausstellung mit 400 historischen Stichen und Dokumenten der Feste Philippsburg gezeigt werden. Und im Frühjahr nächsten Jahres wird Oberbürgermeister Werner Schineller nach Philippsburg reisen, um für den dortigen Heimatverein eine Vortragsveranstaltung zu bestreiten. Nach dem Willen der beiden Stadtoberhäupter sollen künftig auch die Archive beider Städte Informationen austauschen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausloten. Den Speyerer Oberbürgermeister hat es gefreut, dass der "Brückenkopf" nach Speyer und die ehemalige Festung rechts des Rheines nach 600 Jahren "besonderer Beziehungen" in die Domstadt neue Anknüpfungspunkte sucht. Sein Philippsburger Kollege ließ keinen Zweifel daran, dass die Anziehungskraft der Domstadt in Philippsburg noch heute ungebrochen sei. Bemerkenswert sei auch, dass der pfälzische Dialekt dort noch heute eine Sprachinsel im badischen Raum bilde. Sprachliche Hindernisse wird es deshalb bei der Verständigung nicht geben.

Quelle: Pressestelle Speyer
Stadtanzeiger Philippsburg,  07.12.2006
 

Bilder einer Epoche fundamentaler Veränderungen

Buchpräsentation von Ekkehard Zimmermann in Philippsburg

Eine solche bildlich erinnernde Darstellung an eine Epoche fundamentaler Veränderungen der politischen Gegebenheiten und der Lebensverhältnisse in Philippsburg gebe es nun erstmals, stellte Bürgermeister Stefan Martus bei der Buchvorstellung von Ekkehard Zimmermann "Philippsburg zwischen Republik und Diktatur" in der Reihe "Archivbilder" des Erfurter Sutton-Verlages in der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt in Philippsburg fest. Sie spare Höhen und Tiefen der wechselvollen Geschichte der Stadt nicht aus. Dafür sei es auch der richtige Zeitpunkt, da es jetzt noch Zeitzeugen gebe. Er dankte dem Autor im Namen der Stadt und ihrer Bürger.

Vor gut 150 Zuhörern und Zuschauern hatte Bankdirektor Andreas Hoffmann als Hausherr begrüßt und Zimmermann für sein Engagement für die Heimat gedankt. Seine über 30 Veranstaltungen in den letzten zehn Jahren hätten das Bankhaus zu einem festen Bestandteil des Philippsburger Heimat- und Kulturgeschehens werden lassen. Der Urenkel von Hieronymus Nopp und Enkel das 1926 gewählten Bürgermeisters Oskar Zimmermann sei "geradezu ein wandelnder Geschichtsspeicher, aus dem man ähnlich wie aus dem Internet jederzeit Daten, Fakten und Analysen abrufen" könne. Hoffmann betonte besonders, dass Zimmermann über den lokalen Bereich hinaus tätig ist (verschiedene Buchtitel, Führungen, Exkursionen, Rundfunk und Fernsehen, Vorträge und Vereinsaktivitäten). Wie der Marketingleiter des Sutton-Verlages, Andreas Ströbel, erklärte, sei es dessen Anliegen, in den über tausend ähnlichen Bildbänden vor allem auch zu zeigen, wie die Menschen früher gelebt haben, was zum Erinnern und Nachdenken anrege. Autor Zimmermann dankte den vielen Mitbürgern, die alte Fotos zur Verfügung gestellt hatten und das Buchvorhaben unter­stützten, wie Lore und Dieter Rauh sowie Gaby Verhoeven-Jacobsen. Sie seien so ausgewählt, dass sie zeittypisch einen hohen Erinnerungswert darstellten und die schwierigen Jahre zwischen Republik und Diktatur (1920-1945) nicht ganz im Dunkel der Vergangenheit verschwinden ließen. Oft allerdings, so Zimmermann, seien Fotodokumente zwischen 1933 und 1945 "nicht gern zur Verfügung gestellt" worden, "weil man sich mit den dort gezeigten Aktivitäten nicht identifizieren wollte". Wiederholte Fragen ans Publikum, ob man unter den Personen auf den Fotos jemanden erkenne, blieben oft unbeantwortet, vor allem bei manchen zusätzlich im Zusammenhang gezeigten Fotos, die nicht im Buch zu sehen sind. In zehn Buchabschnitten folgen Stichworte wie Gebäude und Landschaft, Jahrhundertwinter 1929 mit gefrorenem Rhein, Leben in der Weimarer Republik und Umwälzungen nach der "Machtergreifung", Westwallbau und Kriegsvorbereitungen oder 600-Jahr-Feier und Heimattage sowie Neubeginn nach 1945. Von der einstigen Löwenbrauerei als einem der größten Arbeitgeber damals sieht man manches, den Dekan Gothe und den Stadtpfarrer Hebbel, Hitlerjugend und SS auf dem Marktplatz, auch eine zum Teil ermordete jüdische Bürgerfamilie, vor allem aber viele Vereins­und Privatfotos. Eine oft aus verschiedenen Gesichtspunkten nicht ganz einfache Zusammenstellung.

Ekkehard Zimmermann, der den Bildvortrag kommentierte und starken Applaus empfing, erhielt von Förderer und Heimatfreund Werner Rauh ein Gemälde des großen Verwandten Hieronymus Nopp als Dank überreicht. Der Chor "Sine Nomine" der Chorgemeinschaft "Eintracht" Huttenheim unter Leitung von Markus Heil erfreute mit zwei eindrucksvollen Liedbeiträgen die Zuhörer. Die örtliche Buchhandlung "Leselust & Gaumenfreuden" hielt das neue Werk am Büchertisch bereit, wo der Autor unermüdlich signierte.

Reeb
Stadtanzeiger Philippsburg, 07.12.2006

Von der Republik zur Diktatur

Ein Buch über die Jahre 1920 bis 1945 neu erschienen

Das Titelbild zeigt die "Holzauktion" 1932 auf dem Marktplatz

Ein interessanter Bildband mit vielen bisher nicht veröffentlichten Fotos ist im Sutton-Verlag, Erfurt, erschienen. Der Autor Ekkehard Zimmermann, der schon eine Reihe von heimatkundlichen Publikationen herausgab, beschreibt dabei eine Zeitspanne aus der jüngeren Geschichte, deren Auswirkungen heute noch spürbar sind. In einem Grußwort dankt Bürgermeister Stefan Martus dem Autor für diese einmalige Darstellung und auch dafür, dass dabei Höhen und Tiefen des Geschehens nicht ausgespart bleiben.
Er wünsche, dass auch dieser Publikation des Philippsburger Lokalhistorikers wieder ein Erfolg beschieden sein möge.

In seiner Einleitung zu dem 96 Seiten starken Werk führt Ekkehard Zimmermann folgendes aus: "Natürlich sind 25 Jahre zwischen Republik und Diktatur im 20. Jahrhundert eine sehr kurze Phase, doch für die Bewohner war diese Zeit von 1920 bis 1945 von ungewöhnlicher Dramatik. Offensichtlich reicht unser zeitlicher Abstand zu den Ereignissen von damals nicht aus, um alle Hintergründe detaillierter zu beleuchten. Die nahezu 150 Bilder sollen dazu beitragen, dass Wesentliches nicht einfach vergessen wird und auch die Personen in Erinnerung bleiben."
Im europäischen Verlagsprogramm der Reihe "Archivbilder" wird nun Philippsburg vertreten sein. Aus der näheren Region sind außerdem Ettlingen, Heidelberg, Mannheim und Schwetzingen aufgeführt. Die meisten der zeittypischen Aufnahmen sind mit außergewöhnlicher Präzision wiedergegeben und die in England (Stonhouse/Oakland) beheimatete Druckerei hat ihre Technik bestens eingesetzt.

Das Buch wird am 30. November in Mutli-Media-Saal der Volksbank präsentiert, ist aber bereits bei folgenden Verkaufsstellen erhältlich: Buchhandlung Leselust & Gaumenfreuden, Schreibwaren-Schäfer, Sparkasse und Volksbank. Der Preis beträgt 17,90 Euro.

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Stadtanzeiger Philippsburg 09.11.2006

Bestandteil der Geschichte mit hohem Symbolwert

Wiederenthüllung des restaurierten Philippsburger Kugeldenkmals
(12.10.2006)

Unter mächtigen Kastanien steht heute auf dem Marktplatz das Kugeldenkmal mit wuchtigem Fundamentblock, darauf in Pyramidenform angeordnet historische Mörser- und Kanonenkugeln
und mit der eingemeißelten Inschrift versehen
"Errichtet unter der segensreichen Regierung des Großherzogs Leopold 1846".

Bei der Neugestaltung des Marktplatzes und der Promenade kam es 1958 vom alten Platz nahe der Pfarrkirche an den jetzigen Ort. Errichtet wurde es einst von den Bürgern, als die Schrecken der Zerstörung der Stadt von 1799 und die Schleifung der Festung nach 1801 noch in frischer Erinnerung waren, so beschrieb Ekkehard Zimmermann als Vortragender der Abendveranstaltung mit rund 200 Zuhörern die damalige Situation.
Unvergessen sollten Leiden und Verluste der Bevölkerung auch für kommende Generationen bleiben. Das Denkmal sei wie in den vergangenen 160 Jahren auch der Obhut der Bürger anvertraut und bleibe ein Bestandteil Philippsburger Geschichte mit hohem Symbolwert, so Zimmermann. Damals war der Maurermeister Karl Häußler mit Planung und Durchführung für den Erinnerungsbau beauftragt.

160 Jahre Umwelteinflüsse und die Versetzung hatten dem Denkmal inzwischen erheblich zugesetzt. Nach seiner aufwändigen Restaurierung durch Steinmetz Mathias Jost nach Planung und unter Anleitung des Philippsburger Architekturbüros Seyfarth und unter Mithilfe von Bauhof und Stadigärtnerei präsentiert es sich nun wieder weitgehend in alter Form, auch wieder umgeben von einer eisernen Umzäunung.
Zur feierlichen Wiederenthüllung hatten die Stadt Philippsburg und die Sparkasse Karlsruhe als Hauptsponsor zum Denkmal auf dem Marktplatz geladen. Mitglieder vom heimatgeschichtlichen Arbeitskreis "Club Rheingraf von Salm" hatten in historischen Uniformen am Denkmal Aufstellung genommen.
Eine große Menschenmenge, verbunden mit der Stadt und ihrer Geschichte, lauschte in der abendlichen Dämmerung den Reden, von stimmungsvollen Beiträgen der Musik- und Kunstschule durch Kevin Gerl und Willi Ester eingerahmt.

Bürgermeister Stefan Martus konnte unter den Gästen auch den gerade eingeführten neuen Revierleiter, Polizeioberrat Peter Kremer, Rektoren und Gemeinde- wie Ortschaftsräte und den neuen Beigeordneten der Stadt, Dieter Day, begrüßen. Seinem Amtsvorgänger Jürgen Schmidt dankte er für dessen damalige Initiative, die Bausubstanz untersuchen zu lassen.
Für ihn selbst sei es selbstverständlich gewesen, die Restaurierung zu unterstützen. "Ich habe mich immer als Freund geschichtlicher, heimatkundlicher und heimatpflegerischer Dinge geoutet, und dazu stehe ich", sagte Martus. Alle Kräfte, die das genau so sähen, hätten in ihm einen Fürsprecher, Förderer und Mitstreiter. Das Denkmal solle an einen wichtigen Abschnitt in unserer Geschichte erinnern. Das Historische, das man noch habe, müsse man erhalten und pflegen.
Das sei man der Stadtgeschichte schuldig. Eine der tragenden Säulen im ganzen Geschehen sei auch der Heimatverein, dem man mit allen Verantwortlichen danke, besonders auch Hermann Reiß, Gerhard Konrad, Adalbert Mernyak und Bernd Steinel. Dank gesagt für die Unterstützung wurde auch Herrn Sauter von der Firma Sauter. "Zu großem, ja innigen Dank verpflichtet sind wir der Sparkasse, die sich als wichtiger Sponsor betätigt hat", erklärte der Bürgermeister.

Sparkassendirektor Manfred Blum sagte, es sei selbstverständlich gewesen, Stadt und Heimatverein nicht nur ideell, sondern auch finanziell über die Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe zu unterstützen. Bei der Fusion der Kassen Graben-Neudorf/ Philippsburg und Karlsruhe sei im Rahmen der bereits bestehenden Stiftung der Aufbau eines Sondervermögens vereinbart worden. "Dieser Verpflichtung kommt die Sparkasse Karlsruhe nach, und es steht der Nutzen aus diesem Sondervermögen fortan auch für die Philippsburger Belange zur Verfügung", erklärte Blum. Das Augenmerk gelte nicht nur der zeitgenössischen Kunst, sondern auch der Historie und Denkmalpflege. "Jede Investition in die Vergangenheit ist auch eine Investition in die Zukunft."

Mit einem Empfang in der Kundenhaile der Sparkasse klang die Feier zur Wiederenthüllung des Kugeldenkmals aus.

Reeb
Stadtanzeiger 19.10.2006

 

160 Jahre Kugeldenkmal

Das Kugeldenkmal vor 100 Jahren an seinem ehemaligen Standort bei der Pfarrkirche auf der so genannten 'Kleinen Promenade', dem heutigen lle-de-Re-Platz Foto: Stadtarchiv

Während der französischen Revolutionskriege kam es vom 6. bis zum 12. September 1799 zur Belagerung der Festung Philippsburg, und die unaufhörliche Beschießung endete mit der vollkommenen Zerstörung der Stadt. Ein Jahr später nach dem Vertrag von Hohenlinden musste die Festung an Frankreich übergeben werden, und Napoleon befahl die endgültige Schleifung. Philippsburg war ein Trümmerhaufen und sollte sogar an anderer Stelle wieder neu aufgebaut werden. Doch die Bürger verzagten nicht, und mit der Unterstützung des neuen Landesherren Großherzog Kari Friedrich und der von dem Rheingrafen von Salm ins Leben gerufenen Stiftung konnte mit dem Wiederaufbau am alten Platz begonnen werden. Das Ereignis von 1799 sollte unvergessen bleiben und deshalb wurde schon bald für die Errichtung eines Denkmals gesammelt. Die beim Großherzoglichen Bezirksamt Philippsburg seither zusammengekommenen Gelder von 151 Gulden reichten zunächst nicht, sodass der Gemeinderat einstimmig be-schloss, die restlichen Kosten von 153 Gulden aus der Stadtkasse zu übernehmen. Mit der Ausführung wurde der Philippsburger Maurermeister Kari Häußler beauftragt. Das Monument wurde mit einer Pyramide von Mörser- und Kanonenkugeln geziert und erhielt folgende Inschrift: "Zur Erinnerung an das letzte Bombardement der Reichs- und Grenzfestung Philippsburg vom 6. bis 12. September 1799". Auf der Rückseite wurde der Satz eingemeißelt:

"Errichtet unter der segensreichen Regierung des Großherzogs Leopold 1846". Als Standort wurde der Marktplatz gewählt. Bei der Umgestaltung 1958 musste das Denkmal auf seinen heutigen Platz verlegt werden. Nach der neuerlichen Restaurierung präsentiert es sich wieder weitgehend in seiner alten Form und ist in 160 Jahren zu einem Bestandteil Philippsburger Geschichte mit hohem Symbolwert geworden.

Die Wieder-Enthüllung findet am 12. Oktober statt. Dabei wird bei den Feierlichkeiten auf die Verdienste der Sparkasse Karlsruhe, des Architekturbüros, des Bauhofes und ehrenamtlicher Helfer hingewiesen. Bürgermeister a.D. Jürgen Schmidt hatte noch in seiner Amtszeit die gründliche Renovierung des Denkmals veran-lasst. Ausführliche Berichterstattung folgt.

E. Zimmermann
Stadtanzeiger 05.10.2006

 

Tag des offenen Denkmls am 10. September 2006

Erinnerungen an ein vergangenes Philippsburg

Festungsmodell, Kasematten und Kirche St Maria im Mittelpunkt

Der Tag des offenen Denkmals, den einige hundert Einwohner und Besucher von außerhalb in der alten Festungsstadt wahrgenommen haben, galt vordergründig den noch oder wieder sichtbar gewordenen Zeugen vergangener Zeiten. Freilich sind sie zumindest teilweise selbst von Interesse, doch ihren eigentlichen Wert macht im Grunde eher das aus, was sie auszusagen oder zu erinnern in der Lage sind. Im herbstlich bunt, aber mit Finesse dekorierten Saal des Traditionsgasthauses "Einhorn" war das mehrere Quadratmeter große Philippsburger Festungsmodell als klarer Mittelpunkt aufgestellt.

Heimatfreunde vom heimatgeschichtlichen Arbeitskreis Club Rheingraf von Salm wie Uli Pfitzenmeier, Andre Schmitteckert, Manfred Bentz und Ekkehard Zimmermann, erläuterten über den Tag den hier besonders zahlreichen Besuchern Eckpunkte der streng historischen, militärisch peniblen Darstellung, wie sie im Original zu dem später leider so erfolgreichen militärischen Zweck der totalen Vernichtung Philippsburgs durch französische Granaten erfolgreich diente. Ohne Glasabdeckung, die ansonsten nicht nur vorwitzige Finger, sondern vor allem Staub von den Tausenden von Kleinfiguren im Modell fernhalten soll, konnte auch so mancher Fotograf seinem direkten Abbildungsinteresse freien Lauf lassen. Dazu waren historische Karten und Stiche zu sehen, auch die vor zwei Jahren in diesem Saal schon vorgestellten Bomben und Granaten aus Festungszeiten, die inzwischen wieder ans Tageslicht gekommen sind. Ein Büchertisch mit mancherlei gedrucktem Informationsmaterial wurde ergänzend im Saal von Irena Schmidhuber betreut.

Bilder: Reeb

"Bedarfsorientiert", das heißt immer dann, wenn eine Gruppe Interessenten beieinander war, führten Ekkehard Zimmermann und Manfred Bentzvom "Einhorn" auszurgeschichtsträchtigen Kirche St. Maria. Jeder, der dabei war, weiß zu schätzen, welch ein Unterschied es ist, allein durch das Studium von Tafeln und Inschriften und eigenes In-Augenschein-Nehmen einem solchen Denkmal näher zu kommen oder in komprimierter und inhaltlich zusammenhängender Form mit kenntnisreichen Details der vergangenen Zeiten von einem Kenner konfrontiert zu werden. Besucht wurde dazu das Bürgerhaus gegenüber des "Einhorn".

Ein ganz anderes Baudenkmal, das noch längst nicht alle Fakten über seine Entstehung und Nutzung zu Festungszeiten preisgegeben hat, ist die ursprünglich aus vier Räumen bestehende Anlage des Felsenkellers. Dort informierte Wolfgang Bretschneider die Besucher.

Der südöstliche Keller musste beim Bau des heutigen Seniorenhauses St. Franziskus abgebrochen werden. Ansonsten steht die Anlage seit 1983 unter Denkmalschutz. 30 alte Öffnungen im Sockelbereich des Kellers sorgen für die Belüftung. Bis heute führen 18 kaminartige Lüftungsschächte in den Außenwänden und sechs in den Innenwänden nach oben. Auch das wird als Hinweis auf eine frühere Nutzung als unterirdische Be -vorratungs-, Produktions- oder Aufenthaltsräume angesehen. Eine genaue Kenntnis des Alters gibt es bis heute nicht. In einem Stadtratsprotokoll von 1760 wird von einem "Keller unter dem Wall" gesprochen. Ein genauer Lageplan dazu findet sich im Generallandesarchiv. Seit seiner Gründung 1996 befasst sich ein Förderverein Festungskasematten (Felsenkeller) mit allen diesen Fragen, vor allem aber mit sehr erheblichen Erd-und Restaurierungsarbeiten und einem erheblichen Aufwand an freiwilligen Arbeitseinsätzen. Wenn dann auch eine Nutzung für bestimmte Veranstaltungen möglich ist, will man sich mit neuen aufwändigen Untersuchungen weiter um die Klärung der Altersfrage und ähnlicher Dinge auch mit externer Hilfe kümmern.

Geöffnet war an diesem Tag auch die seit einiger Zeit laufende Sonderausstellung über historische Waagen im
Festungs- und Waffengeschichtlichen Museum im Burda-Haus.

Reeb?
Stadtanzeiger 14.09.2006

 

“Felsenkeller”
 

Festungsmodell ohne Abdeckung. Beschreibung auf unserer Webseite

Initiative "Pro Philippsburg" hat es geschafft
(31.07.2006)

Bahnhofsrenovierung und Stadtbildverbesserung gefeiert

 

Zu einem ersten Bahnhofsfest, dem später weitere folgen sollen, hatte die Privatinitiative "Pro Philippsburg" unter ihrer Vorsitzenden, Stadträtin Gaby Verhoeven-Jacobsen, die Bevölkerung zur Krönung der erfolgreichen Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten von Wartesaal und Schalterhalle geladen. Hunderte von Philippsburgern füllten die Bankreihen vor dem Bahnhofsgebäude, als sie am Sonntagvormittag uner der Schirmherrschaft der Stadt Philippsburg allen Mitstreitern und Unterstützern dankte.
Sie erinnerte an das Bahnschild in der Schalterhalle als Ankündigung an die Reisenden zum Wartesaal: "Wegen Vandalismus zeitweise geschlossen". Obwohl von der Deutschen Bahn oft renoviert, gingen Schmierereien und Sachbeschädigungen laufend weiter. "Unser seit 1874 bestehendes Bahnhofsgebäude, ein imponierender Bau mit viel Geschichte, hat es nicht verdient zu verkommen", sagte Frau Verhoeven-Jacobsen. "Ankommende Gäste der Stadt sollen einen positiven ersten Eindruck von Philippsburg bekommen. Das ist unser Anliegen und unsere Triebfeder, die öffentlichen Räume unter unseren Schutz zu stellen. Maßnahmen zur Überwachung der Räume sind getroffen. Vandalistische Umtriebe werden unnachsichtig bestraft."

Als Vertreter der Deutschen Bahn AG begrüßte sie Manager Leonhard Reiss, der ebenfalls seine Freude über die Initiative aus Bürgerkreisen zu Zeiten knapper Kassen ausdrückte. Hier beweise sich auch, dass sich Funktionalität und traditionsbewusste Ausgestaltung nicht ausschließen.
Dank gesagt wurde von der Initiative vor allem der künstlerischen Leistung von Manfred Bentz, der im Wartesaal den Wänden historische Symbole und Gestalten anvertraut hat, sowie der Kunstklasse des Copernicus-Gymnasiums unter Nicole Cristofaro, die mit Gemälden und Schriften die Schalterhalle eindrucksvoll gestaltet hat. Herzlicher Dank galt Lore Rauh als Mitinitiatorin der Initiative, die wie vor allem Frau Verhoeven-Jacobsen erhebliche persönliche Unterstützung geleistet hat. Die Salmclub-Jugend hat bei der Säuberungsaktion rund um den Bahnhof mitgewirkt, die Handwerker Günter Dörr und Alexander Zimmermann waren wertvolle Helfer wie Gärtnerei-Juniorchefin Beate Schneider. Besonderer Dank ging auch an Ludwig Hörn für den Aufbau der wieder viel bestaunten Eisenbahn-Ausstellung im Wartesaal, die KaGe Narhalla mit Präsidentin Martina Kerner und Kreisrat Karlheinz Kerner, den Museumsbauverein mit Helga Steinel-Hofmann, Ekkehard Zimmermann und städtische Helfer wie Marion Bastei, Dieter Day und Harald Springer. Frau Verhoeven-Jacobsen schloss mit einem Zitat von Hieronymus Nopp: "Ehren Sie die Stadt Philippsburg als ein Denkmal deutscher Geschichte, denn die Liebe zur Heimat überwindet alles."

Sie übergab das Mikrofon an Bürgermeister Stefan Martus, der eingangs feststellte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Sein Lob des Bürgersinns galt allen Akteuren und Helfern dieser Initiative, umso mehr, als es nicht um Einzelkämpfer gehe, sondern ein tolles Team, das zusammenarbeite. Jetzt befinde sich das Bahnhofsgebäude wieder in einem vorzeigbaren Zustand. "Dem war nicht so. Aber dem ist jetzt so!" Die beiden Räume seien inzwischen ein "Aushängeschild" für die Stadt Philippsburg.

Breit gefächert war auch das begleitende Unterhaltungsprogramm. Stadtkapelle, Musik- und Kunstschule, die Gruppe “Acoustic Soul” und zur abendlichen Krönung die umjubelte Srassergarde Rheinhausen boten dem Publikum neben der vorzüglichen Bewirtung einen Sonntag am Bahnhof, der lange in Erinnerung bleiben wird.

Text und Bilder: Reeb
Stadtanzeiger 03.08.200
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Weitere Bilder

Bahnhofsräume in neuem Glanz
Renovierung durch Privat-Initiative abgeschlossen
 

Bei der Gestaltung der Schalterhalle haben junge Künstler ihre ganze Kreativität bewiesen. Hier ein Gemälde zum Thema "Sagen und Mythen'

Manfred Bentz hat weitere Motive aus der Geschichte im Wartesaal verwirklicht. Eine erstklassige Wiedergabe des Trommlers ist ein Beispiel dafür
Fotos: Ekkehard Zimmermann

Zur Freude aller Beteiligten konnte in diesen Tagen die Renovierung des Wartesaals und der Schalterhalle abgeschlossen werden. Diese beiden vom Publikum frequentierten Räume sind
ein Aushängeschild für die Stadt Philippsburg. Die private Initiative und ihre Gründerin Stadträtin Gaby Verhoeven-Jacobsen will die Fertigstellung der Arbeiten mit einem Bahnhofsfest krönen. Näheres wird noch mitgeteilt.

Der Dank gilt vor allem auch den Ausführenden wie Günter Dörr und den Künstlern Manfred Bentz sowie der Kunstklasse des Gymnasiums unter der Leitung von Nicole Cristofaro. Besonders engagiert hat sich auch Frau Lore Rauh, die das Projekt mit unterstützt. Einen enormen finanziellen Einsatz erbrachte auch Frau Gaby Verhoeven-Jacobsen selbst. Sie betont, dass es eine Herzensangelegenheit sei, den Reisenden als ersten Eindruck von Philippsburg gut gestaltete saubere Räume zu präsentieren. Alles müsse getan werden, damit der Vandalismus nicht wieder um sich greift.
Die Zusammenarbeit in diesem Zusammenhang mit der Deutschen Bahn und der Stadtverwaltung sei sehr gut verlaufen.

Das Bahnhofsfest ist für den 30. Juli (Beginn 11.00 Uhr) geplant.
Das Programm wird noch bekannt gegeben.

Stadtanzeiger Nummer 28
Donnerstag, 13. Juli 2006

Weitere Bilder siehe : www.kbs704.de/ , Rubrik Aktuell.

Privatinitiative "Pro Philippsburg"
Bahnhofsrenovierung macht Fortschritte




Gute Laune bei der praktischen Arbeit:
Gaby Verhoeven-Jacobsen, Günter Dörr und Manfred Bentz
nach der Restaurierung der Wände im Wartesaal




Das historische Stadtwappen (seit 1371) ziert die Ausgangs-
seite des Wartesaals.
Weitere Motive plant Manfred Bentz noch umzusetzen

Fotos: E. Zimmermann


Die von Stadträtin Gaby Verhoeven-Jacobsen ins Leben gerufene private Initiative "Pro Philippsburg" setzt derzeit ihr erstes Projekt, nämlich die Renovierung des Wartesaals und der Schalterhalle des Bahnhofes, in die Tat um.
Nachdem von den Dienststellen der Deutschen Bahn und des Landesdenkmalamtes bezüglich der Farbgebung und Erhaltung schützenswerter Teile Übereinstimmung und Genehmigung erteilt wurde, machten sich die Helfer ans Werk. Unter der Leitung von Günter Dörr konnten die Wände, Türen und Fenster neu gestrichen und die Fußböden abgeschliffen und neu mit Wachs versiegelt werden.
Der Kunstmaler und Grafiker (und Eisenbahner a. D.) Manfred Bentz hat mit der Ausmalung von Philippsburger Motiven begonnen und an der Stirnseite des Wartesaals bereits das historische Stadtwappen verwirklicht. In diesen Tagen beginnen die jungen Künstler der Kunst-Klasse des Gymnasiums (Oberstufe) mit der Umsetzung ihres Vorhabens in der Schalterhalle. Die Leitung dieser Aktion hat Frau Nicole Cristofaro . Über den Fortgang der Arbeiten wird zu gegebener Zeit berichtet.
Den Sprayern und Sachbeschädigern sei mitgeteilt, dass die Polizei das Gebäude und dessen Umfeld künftig verstärkt überwachen wird und jede Beschädigung strafrechtlich verfolgt.
Nach Fertigstellung des Projektes ist ein Bahnhofsfest geplant. Aktive Bürger, die etwas Außergewöhnliches für ihre Heimat tun wollen, können sich gerne mit Gaby Verhoeven-Jacobsen in Verbindung setzen (Tel. 5687).

E. Zimmermann, Stadtanzeiger 24.05.2006
 

Weitere Bilder siehe : www.kbs704.de/ , Rubrik Aktuell.

Kugeldenkmal wird gründlich saniert

Arbeiten in vollem Gange - Weiterer Zerfall gestoppt




Mitarbeiter des Bauhofs (rechts Bauhofleiter Harald Springer)
montieren die Pyramide aus Kanonenkugeln ab.




Das Denkmal an seinem ursprünglichen Platz im Jahre 1890
neben der Pfarrkirche St. Maria. Das Gasthaus "Zum Drachen”
(rechts) musste einem Neubau weichen.
Den "Feuergraben” gibt es nicht mehr

Das Denkmal zur Erinnerung an die Zerstörung der Stadt (1799) aus dem Jahre 1846 ist mit seiner Pyramide aus Original-Kanonenkugeln auf der Krone ein Wahrzeichen der alten Festungsstadt. Schon in Lexika des 19. Jahrhunderts ist von "einer besonderen Sehenswürdigkeit" die Rede, die auch der "segensreichen Regierung des Großherzogs Leopold" zur Ehre gereiche. Das Monument stand ursprünglich neben der Pfarrkirche St. Maria und wurde durch den Bau des Philippusbrunnens 1958 auf den heutigen Standort auf der "Großen Promenade" verlegt. Schon damals waren Beschädigungen und fehlende Teile erkennbar. Zwar wurde immer wieder gereinigt, mit Mörtel ausgebessert und auch Farbe aufgetragen, zu einer gründlichen Sanierung kam es jedoch nicht. In seinem letzten Amtsjahr 2005 ergriff Bürgermeister Jürgen Schmidt die Initiative und veranlasste eine gründliche Untersuchung der Bausubstanz.
Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, und das Architekturbüro Seyfarth wurde mit der Durchführung beauftragt. Bürgermeister Stefan Martus forcierte ebenfalls die Restaurierung.Gerade im Rahmen der groß angelegten Werbeaktion "Straße der Festungen" habe die Wiederherstellung eine wichtige Funktion. Nach Absprache mit Dr. Diruf vom Landesdenkmalamt können nun die Arbeiten ausgeführt werden. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes nahmen inzwischen die Kanonenkugeln nach Anweisung des Architekturbüros sorgfältig vom Kubus ab, damit eine neue Bewehrung und Ergänzung der Mörser-Bomben und der Kugeln vorgenommen werden kann. Die Heimatfreunde Gernard Konrad und Hermann Reiß haben ehrenamtlich die Reinigung der Exponate übernommen. Die Steinmetz-Firma "Natursteine Heidelberg" mit ihrem Meister Mathias Jost führen die Arbeiten am Stein aus. Das Problem dabei ist, dass die genaue Herkunft des Steins nicht bekannt ist und deshalb in verschiedenen Steinbrüchen Proben genommen wer den mussten. Für die nun einzufügenden Vierungen kann nur die beste Qualität verwendet werden. So wird jetzt die gründliche sach- und fachgerechte Sanierungskonzeption in die Tat umgesetzt. Wünschenswert wäre auch eine Einfriedung des Monolits, wie sie vor dem 1. Weltkrieg bestanden hat. Laut Bürgermeister Martus ist diese Frage allerdings noch nicht entschieden.

Ekkehard Zimmermann, Stadtanzeiger 18.05.2006
 

Besucherrekord bei Familienbuch-Vorstellung von Dieter Haas
Historisches Theaterstück bereicherte das Ereignis in der Volksbank

Eine ungewöhnlich große Resonanz zur Präsentation des "Familienbuchs der Stadt Philippsburg" in den Räumen der Volksbank stellte Bankvorstand Andreas Hoffmann zu Beginn der Veranstaltung fest. Wie noch selten zuvor waren 182 Besucher der persönlichen Einladung von Stadt und der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt eG gefolgt. Hoffmann betonte bei dieser Gelegenheit, dass er und seine Mitarbeiter ein solch besonderes Ereignis nach Kräften unterstützen. Er dankte allen, die zum Gelingen des kulturell hochstehenden Abends beigetragen haben. Die Begrüßung der Gäste und die Formulierung seiner ganz persönlichen Verbundenheit zur Ahnenforschung nahm Bürgermeister Stefan Martus vor. Er hieß besonders seinen Amtskollegen Martin Büchner aus Oberhausen-Rheinhausen, den Altbürgermeister Jürgen Schmidt, die stellvertretende Bürgermeisterin Dorothea Geiger-Heiler, mehrere Stadträte, Vereinsvorsitzende und auswärtige Besucher, darunter Gemeinderäte aus Haßloch und Rheinzabern, willkommen. Ein herzliches Dankeschön galt dem Autor Dieter Haas, der das alte Sippenbuch von 1975 in vielen Bereichen korrigiert habe.

Er freue sich aber auch über das Programm des Abends, das von Laudator Ekkehard Zimmermann, dem Autor Dieter Haas und dem Theaterregisseur Hugo Wunsch gestaltet wurde. Die Würdigung der verdienstvollen Arbeit von Dieter Haas nahm Ekkehard Zimmermann vor. Zunächst wolle er im Namen aller Akteure dem Verfasser Dieter Haas zu seinem gelungenen Werk gratulieren und ihm für sein bürgerschaftliches Engagement danken. Die Anerkennung aller gelte auch seiner Gattin Isolde.
Außerdem sei dem Heimatverein unter der Leitung des Vorsitzenden Hugo Wunsch und seiner Stellvertreterin Helga Steinel-Hofmann zu danken. Um Herstellung und Vertrieb des Buches haben sich die Stadt und deren Mitarbeiter verdient gemacht.
Zimmermann erinnerte daran, dass Dieter Haas im Vorjahr schon in Erfeld bei Hardheim ein Sippenbuch herausgebracht  habe. In der Heimatgemeinde seines Großvaters sei das Buch bestens angekommen. Alles spreche dafür, dass dies auch in Philippsburg der Fall ist. Mit dem vorliegenden Ergebnis sei es Haas gelungen, aus einem "Füllhorn genealogischer Quellen" alle wichtigen Fakten herauszufiltern und wie in einem Mosaik sinnvoll zu ordnen und verständlich zu machen. Es sei von hohem familiengeschichtlichen Wert, dass die Angaben bis in das Jahr 1576 zurückgehen. Natürlich habe es eines geradezu "detektivischen Gespürs" bedurft, um die Eintragungen aus den früheren Jahrhunderten richtig zu deuten und einzuordnen.
Haas habe sich aber auch um die allgemeine Heimatforschung verdient gemacht. Deshalb konnten einige Beispiele spektakulärer entdeckter Darstellungen auf Großleinwand gezeigt werden. In Archiven und Museen im In- und Ausland sei er fündig geworden.

Zum Thema Familienforschung und deren praktischer Nutzanwendung referierte Dieter Haas. In seinem in fünfjähriger Arbeiterstellten Familienbuch hätten auf 700 Seiten 28.400 Personen und 7.400 Familien Platz gefunden. Das Ordnungsprinzip sei für jeden nachvollziehbar. In einer überzeugenden Computeranalyse konnte er dann einzelne Beispiele erläutern. Dies gelte vor allem bei der Geschlechterchronologie, der genannten Orte und Berufe. Die Erstellung eines Familien-Stammbaums an dem Beispiel der Familie Reiß (Hugo) könne das Thema auch optisch verdeutlichen. "Der Familienforscher sammelt seine Vorfahren" und müsse sie dann plausibel ordnen. Ein spezielles PC-Programm habe ihm dabei geholfen. Er wies darauf hin, dass er erstmals ein Original-Kirchenbuch ausstellen könne, in dem die erste Heirat im Jahre 1581 eingetragen sei. Einen besonderen Dank möchte er Bürgermeister Martus aussprechen, ebenso Bankvorstand Hoffmann und allen anderen, die ihm geholfen haben.

Das im Anschluss an die Präsentation aufgeführte Theaterstück "Im Namen seiner Eminenz, des Fürstbischofs ..." fand große Zustimmung. Den einführenden Prolog übernahm Ekkehard Zimmermann, der in die Epoche um 1740 einstimmte und auch den Autor und Regisseur Hugo Wunsch vorstellte. Dieser hatte das Schauspiel in einem Aufzug und mit fünf Darstellern gestaltet. Eine Szene vor dem Schultheißengericht sollte möglichst authentisch das damalige Protokoll wiedergeben. Zeitgenössische Musik versetzte die Zuschauer in die Atmosphäre einer vergangenen Zeit. Bei der Inszenierung hatte der Autor darauf geachtet, dass mundartlich deftige Worte zum Ausdruck kamen; es fehlte aber nicht der Hinweis des Sprechers, dass Derartiges heute noch im Gebrauch sei. So wurden die Rollen überzeugend gespielt: der Stadtschultheiß Johann Schenkel von Heinz Kaufmann (Historischer Theaterkreis Rheinzabern), die Bürgerin Bawett Fieseer von Marion Bastei (Angestellte bei der Stadtverwaltung), der Bürger Bernhard Hassdenteufel wurde durch Walter Feldmann (Rheinzabern) wieder zum Leben erweckt. In ihrer Paraderolle als Zigeunerin Magdalena Keimberger trat Marina Wolsiffer (Enkelin des Ehrenbürgers Karl Frank) auf. Den sie begleitenden Soldaten der damaligen Garnison spielte Benjamin Zieger (Mitarbeiter der Volksbank). Einzelne Szenen waren von den Laiendarstellern so überzeugend gespielt, dass immer wieder Szenenapplaus das Schauspiel unterbrach. Lebensecht und überzeugend war u.a. der Auftritt von Marina Wolsiffer; das zu erwartende Urteil über die Sünderin Magdalena Leimberger wurde vom Zuschauer echt mitempfunden, und auch alle anderen Darsteller konnten sich in einmaliger Manier mit ihrer Rolle identifizieren. Der Dank aller warihnen gewiss.

Bürgermeister Stefan Martus überreichte jedem ein Präsent der Stadt, und Marion Bastei bedankte sich herzlich im Namen aller Teilnehmer beim Regisseur Hugo Wunsch, der zurzeit ein monumentales Festspiel zur 700-Jahr-Feier der Stadt Wörth/Pfalz mit über 200 Mitwirkenden für diesen Sommer vorbereitet.
Für eine gut funktionierende Technik sorgte Leif Weispfennig. Die Veranstaltung wurde im Film festgehalten von Manfred Frank, der schon seit vielen Jahren sich große Verdienste um die Heimatfilme erworben hat.

Ekkehard Zimmermann, Stadtanzeiger 11.05.2006


Das "Familienbuch der Stadt Philippsburg" kann im Rathaus Philippsburg zum Preis von 55 Euro erworben werden. Die bereits bestellten Bücher können ebenfalls im Rathaus abgeholt werden.
 

Buchvorstellung als Heimatabend
Begeistertes Publikum belohnte Autoren "Philippsburg der
50er und 60er Jahre" mit Zustimmung und viel Beifall

Der Einladung der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt waren über 100 Besucher gefolgt, als Bankvorstand Andreas Hoffmann in seiner Begrüßungsansprache die Verfasser des neu erschienenen Buches, Manfred Bentz und Ekkehard Zimmermann, vorstellte. Unter den Gästen konnte er besonders willkommen heißen: Bürgermeister-Stellvertreterin Dorothea Geiger-Heiler, Altbürgermeister Jürgen Schmidt, Bürgermeister Walter Heiler aus Waghäusel, Thomas Moos von der Stadtbibliothek Bruchsal, Hugo Wunsch, Vorsitzender des Heimatvereins, Dr. Waldis Greiselius vom Heimatverein Ubstadt-Weiher und die Sponsorenfamilie Lore Rauh. Bürgermeister Stefan Martus ließ durch seine 1. Stellvertreterin herzliche Grüße und den Dank der Stadt und des Gemeinderates übermitteln.

Zum Thema "Konzeption des Buches" und das "Lebensgefühl der 50er und 60er" sprach Ekkehard Zimmermann. Im zweiten Teil des Abends erläuterte Manfred Bentz anhand der Bilder die gezeigten Personen und Bräuche. Im Namen der Verfasser dankte Ekkehard Zimmermann allen, die ihr Familienalbum zur Verfügung gestellt hatten. Sein Dank galt insbesondere Frau Lore Rauh für die Unterstützung, aber auch Bankvorstand Andreas Hoffmann und seinen Mitarbeitern. Das Angebot des Geiger-Veriages (Horb/Neckar) sei gerade richtig zum 45-jährigen Bestehen des heimatgeschichtlichen Arbeitskreises "Club Rheingraf von Salm" gekommen. Erinnerungen an die Jugend- und Kinderzeit seien aufgekommen, und auch der zweite Teil des Buches "Deutschland im Aufbruch" sei so richtig zeittypisch einzuordnen gewesen.

Nach den Schrecken des 2. Weltkrieges (der letzte Kriegsgefangene Hermann Winter war am 20. Oktober 1955 nach Hause gekommen) waren der Aufbauwille und der allgemeine Zusammenhalt recht groß. Bald blühte auch wieder die Wirtschaft,und es begann die Massenmotorisierung. Mit dem eigenen Vehikel reiste man in den Urlaub nach Italien, und Moped, Roller und Kleinwagen wurden zum Statussymbol. Philippsburg erfuhr in jenen Jahren einen erheblichen Wachstumsschub. Hier nannte der Autor einige Stichworte wie Bundeswehrstandort, Gymnasium, Deutsche Goodyear, Kernkraftwerk und kleinere Betriebe wie Richter, Bilek, Martin, Maus und Rodi und Wienenberger.
Aus den optimistisch und freundlich blickenden Gesichtern auf den Fotos erkenne man eine gewisse Zufriedenheit und Freude an den vielen neuen Dingen. Mit den damaligen recht bescheidenen Wünschen und Bedürfnissen würde man sich heute in aller Regel nicht mehr zufrieden geben. Zimmermann erläuterte dann die Veränderungen im Straßenbild, das Hochwasser 1955, die Landwirtschaft und u.a. auch die besonderen Ereignisse und kündigte die Herausgabe eines weiteren Buches "Philippsburg vor 100 Jahren" an. Das "Philippsburger Heimatlied", vorgetragen vom katholischen Kirchenchor im Jahre 1984, erklang in dem modernen Multi-Media-Saal in einer guten Klangfülle und passte recht gut ins Programm.

Manfred Bentz verstand es, durch seine mundartlich vorgetragenen Erläuterungen zu den vielen vor allem auch Kinderbildem manche gute Erinnerungen wachzurufen. Viele Fotos waren bisher unveröffentlicht und überraschten auch manchen Besucher bei der Wiedererkennung von Sport, Freizeit, Schule und Vereinsleben. Vor allem lösten Bilder von der Fasenacht ab 1951 und der unwahrscheinlich toll dekorierten Festhalle wahre Begeisterungsstürme aus. Spontan war auch das Echo: "Da ist ja mein Vater" und "Weißt du noch?" usw. sind Beispiele der Reaktion des Publikums. Die ganze Veranstaltung hatte den Charakter eines Heimatabends, und lange danach wurde noch diskutiert und viele Zeitzeugen befragt. Ein lang anhaltender Beifall belohnte die beiden Verfasser für ihre sicher zeitaufwendige Arbeit. Bankvorstand Andreas Hoffmann brachte es zum Schluss auf den Punkt: "Sie haben mit diesem Buch uns allen eine große Freude bereitet, wir danken Ihnen dafür." Neben den bekannten Verkaufsstellen kann der Bildband auch im Rathaus zum Preis von 16,90 Euro erworben werden.

Stadtanzeiger 24.11.2005

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